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FRÜHE ZEICHNUNGEN

Anita Münz' Zeichnungen aus den frühen 1980er-Jahren gleichen Eruptionen eines Geysirs. Von ihr selbst als Befreiungsbilder bezeichnet, offenbart diese Serie von Skizzen den tiefen inneren Kampf, der mit Wendepunkten des Werdens einhergeht. Die Künstlerin notiert: 'Ich bin mit solchen Sätzen aufgewachsen: Lust an der Sexualität ist ordinär, Selbstbefriedigung ist verboten.' (...)

Diese Bleistift-, Marker- und Ölkreidezeichnungen sind eine explosive Antwort auf die persönliche Einschränkung ihrer Kindheit. Mehr als eine simple Provokation, präsentieren ihre Zeichnungen eine komplexe Ansicht des weiblichen Erotischen - Lust, Freude, Scham, Genuss, Neugier, Verwegenheit und Wut verweben sich in ihren kühnen Linien und vereinfachten Formen. 

Heather Jones ist freie Kuratorin und internationale Redakteurin von Contemporary Art Stavanger und schrieb diesen Text zu Anita Münz.
 
(zitiert aus Gabriele Schor, Feministische Avantgarde. Kunst der 1970er-Jahre aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien, Band II, S. 111.)

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